Die WG (Wohngemeinschaft)

Chii seuftze nocheinmal tief.
Was werd ich jetzt tun?...Das Kind.....

Das Seufzen führte ihn in die Küche. Dort stand Chii.
"Guten Tag die Dame.", murmelte er leise und ging zu ihr.
Er beugte sich ein wenig nach unten, um ihre Gesichter auf gleiche Höhe zu bringen.
"Alles in Ordnung?"

Chii antwortete nicht.
Sie hatte jetzt wirklich nicht die Kraft mit ihrgendjemandem zu reden...
Wer weiß, wie dann alles eskalieren würde?

"Anscheinend schon." Chii will nicht reden. Dann lasse ich sie.
Ryo machte kehrt und verließ die Küche auch schon wieder.
Sie jetzt drängen, etwas zu sagen, würde auch nicht bringen. Und ein Freund, würde soetwas normal nicht machen.
Doch er fühlte sich unwohl dabei. Sie so stehen zu lassen.

Ihrgendwann fing Chii einfach an zu reden.Sie konnte es einfach nicht mehr verdrängen.
"Ikoto...!Dieser..!Ich...!..Ich kann nicht mehr! Garnichts versteht er, nichts will er annehmen!
Schätzen kann er sowieso nichts!"

Der Junge drehte sich um, sodass er genau zu Chii sah.
"Es liegt also an ihm?" Natürlich. An was sonst.
"Willst du es mir erzählen?" Ryo fackelte nun nicht mehr lange, nahm sie, nach ein paar Schritten auf sie zu, in den Arm.

"Ist viel zu kompliziert.", Chii seuftzte nocheinmal.
"Er meinte so, ja ich wäre nur sein 'Objekt', im nächsten Moment war ich wieder
sein Goldstück...
Und sowas eben...
Ach, heute hat er mich geschlagen, weil ich mich deswegen aufgeregt habe.",ihre eine Hand ballte sich wieder
zu einer Faust.

"Sein .. Objekt?!", brummte er. "Jemanden als Objekt zu bezeichnen, ist mehr als abwertend. Und vorallem bei jemanden, den man liebt."
"Und geschlagen hat er dich auch noch? Pah." Habe ich es nicht schon immer gesagt?
Ryo hob ihr Gesicht mit den Fingern. "Chii. Warum machst du das mit?"

"Ich versteh mich selbst ja nicht.",ihre Augen glänzten immernoch wegen der Tränen vorhin.
"Aber...das lass ich mir nicht mehr bieten!"

Ryo lächelte ein wenig. "Genau, Chii!"
Er ließ das Mädchen nun wieder los.
"Er soll gefälligst seine Wut an jemand anderen auslassen, aber nicht an der Frau, die er liebt.", murmelte er wütend. Wenn er das überhaupt tut.
"Und, die ihn liebt."

Chii knobelte aufgewühlt an ihren Händen herum.
Ihr blieb besonders der letzte Satz in Gedanken hängen.
"Da...bin ich mir nicht so sicher...nicht mehr.."

"Hm. Ich kann dich verstehen." Er drehte ihr den Rücken zu und nahm auf dem freien Sessel platz.
Ich werde es auch nicht verstehen, wie man soetwas überhaupt lieben kann.
"Was willst du nun tun? Was ist mit.." ..dem Kind?!

Chii ließ sich zurück auf das Sofa fallen."Danke das du mich daran erinnert hast.",
wieder seuftzte sie.

Ryo machte mit der Seuftz-Kette gleich weiter.
"Kann ich ja nichts dafür. Daran musst auch du denken.", flüsterte er und lehnte sich nach hinten.

"Natürlich muss ich das.",sie knobelte ein wenig an ihrem Kleid herum.
"Nur...ich bin total...ratlos...",ihr Blick wendete sich vom Boden, zum Fenster und dann zu Ryo.

Und Ryo lächelte. "Chii, ich habe es dir zwar schon mal gesagt. Aber ich werde dir helfen."
Wieso, wusste er selbst nicht.

Zum ersten mal, seit Tagen, lächelte Chii wieder."Danke, Ryo.", Auf dich
kann man sich mehr verlassen als auf Ikoto....

"Immer doch. Ich denke, als guter Freund ist sowas normal."
Ryo gefiel es, wenn Chii lächelte. Wem nicht?

Chii nickte, immernoch lächelnd.
Bei Ryo war sie glücklich.Im moment sogar glücklicher als bei Ikoto.

"Hast du Lust, nach draußen zu gehen? Den ganzen Tag hier im Haus zu sitzen ist bestimmt nicht gerade .. gesund?!", grinste der Junge.

"Ja, schon.", Ablenken tut bestimmt gut. Der Vorschlag gefiehl Chii sogar sehr gut.
"Los, wir haben nur den Tag Zeit.",sanft zog sie ihn mit nach draußen.~

(Lass du sie...i-wo ankommen =3)

~Chii kommt an~

Föllig fröstelnd tappste sie herein.Sie warf ihre Schuhe ab und hängte ihre Jacke auf,
ehe sie nach oben Schritt.
In ihrem Zimmer angekommen, setzte sie sich auf's Bett, kuschelte sich in die warme Decke
und begann über den Tag nachzudenken.
"Ikoto...wie konnte er nur?...Naja, ich war ja eh nur sein Objekt.Aber damit ist jetzt Schluß."
Die schlimmen Dinge faste sie ganz kurz, über die schönen würde sie am
liebsten einen Roman schreiben.
"Mit Ryo der Tag heute war toll. Außerdem war es erfrischend mal an die Luft zu kommen.
Gelacht habe ich auch wieder...Jaa, auf Ryo kann ich mich verlassen.
Aber der Ausklang des Tages war immernoch der beste..."

Ikoto wältze sich hin & her.
Seine Gedanken drehten sich um sie. Um Chiyoko.
So habe ich sie lange nicht mehr genannt..
Am liebsten wäre er zu ihr gegangen. Hätte gesagt, das es nur ein kleiner Kuss war, der nichts zu bedeuten hatte.
Aber er konnte es nicht. Obwohl ihr Zimmer doch gleich nebenan war.
Dann hörte er ihre Stimme. Die Worte. Und wusste es.
Ryo war jetzt der, den sie liebte.
Und nun stand Ikoto wieder alleine da. Wieder musste er stark sein. Wieder durfte er nicht weinen.
Wie damals.
"Ikoto, du heulst nicht rum. Du sollst nicht heulen, verstehst du?!", waren die Worte seines Vaters gewesen.

Chii saß immernoch da.
Nun waren die guten Dinge also genannt, jedoch die schlimmen links
liegen gelassen.
Ich hab ihn doch geliebt...Ich...
Irgendwo...Irgendwo in ihr vermisste sie ihn auch.
Die Zeiten, bei denen sie sich bei ihm am wohlsten gefühlt hatte.
Die Zeiten, die mit Abstand die schönsten ihres Lebens waren.
Ja, diese Zeiten...

Ikoto setzte sich entgeistert auf. Tausende von Gedanken schwirrtn in seinem Kopf herrum.
Er dacht wirklich, Chii würde ihn bedingungslos lieben.
Dabei hatte sie die ganze Zeit über Ryo geliebt.
Vielleicht war das Kind sogar von ihm? Immerhin hatte sie mit ihm doch auch..